Hallo zusammen,
aus gegebenem Anlass möchte ich heute etwas zum Einbau und zur Konfiguration einer SSD unter Win7 schreiben.
Vorweg möchte ich sagen, ich habe immer die Meinung vertreten, der Einbau einer SSD in ein Netbook bringt nichts, da diese in der Regel einen schwachbrüstigen Prozessor verbaut haben, dieser zum Flaschenhals bei der Datenübertragung wird und die Geschwindigkeit einer SSD in keinster Weise zum Tragen kommt.
Diese Meinung muss ich revidieren.
Der Prozessor ist natürlich immer noch das Problem, doch durch den Einbau einer SSD steigert sich die Geschwindigkeit trotzdem so enorm, dass ein Arbeiten an solch einem Notebook jetzt wieder richtig Spaß macht. Booten (man kann den
ProzessExplorer
in den Autostart legen, dann kann man sehr gut verfolgen wann alle Prozesse geladen sind) und Programme öffnen erfolgt nun in derselben Geschwindigkeit (oder schneller) wie bei meinem NB mit einem i7, Hybridfestplatte und 16GB RAM.
Die Akkulaufzeit verlängert sich um über 1 Stunde, der Lüfter springt lange nicht mehr so oft an.
Ein Freund bat mich um eine Neuinstallation von Win7 auf sein Netbook (AMD Athlon II, Neo K125, 1,7 GHz, 3 GB RAM) weil es wohl unsäglich langsam geworden war.
Gesagt, Getan und einen Cleaninstall Win7 32 Bit auf die vorhandene HDD aufgespielt. 32 Bit, weil für besagtes Netbook nur solche Treiber angeboten werden und ich zu faul war 64Bit Treiber zusammen zu suchen. Office, Flash, Java, Browser und einige andere Programme installiert, was man halt so braucht und was gewünscht war.
Nun war das NB aber meiner Meinung nach immer noch grottenlangsam und für den normalen Gebrauch eigentlich nicht zu gebrauchen.
Ich hatte eine Samsung 840 Pro besorgt, welche ich eigentlich in ein anderes NB einbauen wollte.
Nun lag diese SSD auf dem Schreibtisch und daneben stand dieses Schnecken-Netbook. Da dachte ich, bau sie doch spaßeshalber mal ein und schau was dann passiert.
Da das NB frisch installiert war und das Einrichten der Programme und das herunter laden und Installieren der ganzen MS Updates doch ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hatte, habe ich die der SSD beiliegende Migrationssoftware zum Überspielen der vorhandenen Win7 Konfiguration von HHD auf die SSD verwendet. Besser ist natürlich ein Cleaninstall, doch da es sich um eine frische Installation handelte, ging ich diesen Weg.
Das überspielen auf die SSD (mit einem SATA to USB Adapter) dauerte ca. 45 Minuten.
Danach, NB herunter fahren und der Wechsel der Festplatten.
Neustart und da hängte sich das NB beim Erkennen der SSD schon auf.
Kein Problem, Start im abgesichterten Modus über F8.
Tja, da waren dann auf einmal
die erweiterten Startoptionen alle in Englisch.
Das ganze lässt sich aber mit der Eingabeaufforderung die man mit Rechtsklick "Als Administrator öffnen" öffnet,beheben.
Dort gibt man dann hinter C:\Windows\system32>"bcdedit /set {current} locale de-de" ein (ohne " ), bestätigt mit Enter und dann nochmal hinter C:\Windows\system32>"bcdboot %WinDir% /l de-de" (auch ohne " ) bestätigt wieder mit Enter, Neustart und alles ist wieder Jut.
Jedenfalls wurde die SSD im abgesicherten Modus erkannt und nach einem Neustart läuft alles wie geschmiert. Ich bin begeistert und mein Kumpel ebenfalls, dem ich die SSD im NB drin gelassen habe.
Da es sich hier jedoch wie gesagt um keinen Cleaninstall handelte (bei einer frischen Installation von Win7 auf eine SSD werden die meisten Parameter schon korrekt eingestellt) habe ich mich mit dem Thema SSD mal ausgiebiger beschäftigt.
Ich bin mal wieder erstaunt wie viel Halbwissen und Nullwissen im Netz kursiert und als Tipp weiter gegeben wird.
Ich habe nun etwas mit ein wenig Erklärung, warum und weshalb, zusammen gestellt und hoffe das es für den ein oder anderen nützlich sein kann.
Wenn ihr Windows 7 auf einer SSD installieren, konfiguriert das Setup Windows für den Betrieb mit einer SSD. Es kommt jedoch vor, dass das Setup die SSD nicht richtig erkennt und verschiedene Funktionen nicht optimal einstellt. Die folgenden Abschnitte zeigen euch die wichtigsten Systemeinstellungen. Geht die einzelnen Punkte durch und kontrolliert die Parameter.
1. TRIM-Unterstützung checken
TRIM-Unterstützung checken: Gibt Windows nach dem Befehl „fsutil behavior query DisableDeleteNotify“ die Meldung „DisableDeleteNotify = 0“ zurück, ist TRIM eingeschaltet.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Festplatten lassen sich auf SSDs gelöschte Dateien nicht einfach überschreiben. Die Daten müssen erst gelöscht werden, bevor neue Daten geschrieben werden. Der TRIM-Befehl löscht bereits im Vorfeld nicht genutzte Daten. Die zeitraubende Löschvorgang beim Schreiben von Daten auf das Solid-State-Laufwerk entfällt.
Bei einem frisch installierten Windows ist die TRIM-Funktion in der Regel bereits aktiviert. Prüft sicherheitshalber trotzdem nach, ob die TRIM-Unterstützung von Windows 7 wirklich eingeschaltet ist. Das lässt sich ganz einfach auf der Kommandozeile erledigen.
Öffnet die Kommandozeile mit Administratorrechten. Klickt dazu mit der rechten Maustaste unter „Start, Alle Programme, Zubehör“ auf „Eingabeaufforderung“ und wählt „Als Administrator ausführen“.
Tippt nun den Befehl „fsutil behavior query DisableDeleteNotify“ ein. Wenn Windows „DisableDeleteNotify = 0“ ausgibt, ist die TRIM-Unterstützung aktiviert.
Lautet die Meldung hingegen „DisableDeleteNotify = 1“, ist die TRIM-Unterstützung deaktiviert. Aktiviert sie in diesem Fall mit dem Befehl „fsutil behavior set DisableDeleteNotify 0 „. Nach einem Windows-Neustart ist die TRIM-Unterstützung aktiv.
Nun gibt es noch ein kleines Programm namens "TRIM Check" welches nicht nur anzeigt ob TRIM aktiviert ist sondern auch ob TRIM auf der SSD auch wirklich ausgeführt wird oder nicht.
www.win-zeit-forum.de/index.php?page=Att...246d2d9334822b4bb1e3
2. Alignment prüfen
Korrektes Alignment: Wenn der Offset der ersten Partition ohne Rest durch vier teilbar ist, sind die Partitionen richtig ausgerichtet.
Die Übereinstimmung von physischen und logischen Zuordnungseinheiten einer Festplatte oder SSD wird als Alignment bezeichnet. Weicht das Alignment ab, ergeben sich für die SSD zusätzliche Schreibvorgänge, weil Datenpakete, die eigentlich in eine logische Page passen, auf zwei physische Pages verteilt werden. Folge: Die SSD wird durch zusätzliche Schreib-Lese-Vorgänge aus gebremst. Zudem sinkt die Lebensdauer der Flash-Bausteine, weil diese nur für eine bestimmte Anzahl von Schreibvorgängen pro Speicherzelle ausgelegt sind.
Wenn Windows 7 frisch auf einer SSD installiert wird, achtet das Setup normalerweise automatisch auf ein korrektes Alignment. Es kann jedoch vorkommen, dass bei der Installation von Windows etwas schief läuft und so ein falsches Alignment erstellt wird. Um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist, kontrolliert das Alignment.
Am einfachsten ermittelt man das Alignment mit dem in Windows integrierten Partitionier-Tool Diskpart. Öffnet die Kommandozeile mit Administratorrechten. Klickt dazu mit der rechten Maustaste unter „Start, Alle Programme, Zubehör“ auf „Eingabeaufforderung“ und wählt „Als Administrator ausführen“. Startet nun Diskpart mit dem Befehl „diskpart“ und lasst euch mit „list disk“ die eingebauten Festplatten anzeigen. Wählt dann die SSD mit dem Kommando „select disk X“ aus — wobei das X für die Datenträgernummer der SSD steht. Lasst euch anschließend die Offset-Werte der Partitionen auf der SSD mit „list partition“ anzeigen. Wenn der Offset-Wert der ersten Partition auf der SSD ohne Rest durch vier teilbar ist, ist das Alignment in Ordnung.
3. Defragmentierung deaktivieren
Defragmentierung abschalten: Entfernt bei allen Partitionen auf der SSD die Häkchen, damit die Laufwerke nicht defragmentiert werden.
Die Kontroller neuer SSDs verfügen über die Technik Wear Leveling, die für eine gleichmäßige Verteilung der Daten über alle Zellen sorgt und damit die Lebensdauer der SSD optimiert. Dadurch entsteht eine gewünschte Fragmentierung, die jedoch aufgrund der geringen Zugriffszeit einer SSD keine Auswirkungen auf die Leistung hat. Das bedeutet: Eine Defragmentierung durch Windows ist kontraproduktiv, da sie für unnötige Schreibvorgänge sorgen würde. Langfristig sinkt dadurch die Lebensdauer der Speicherzellen auf der SSD. Schaltet daher die Defragmentierung ab.
Startet den Defragmentierer mit [Windows R] und „dfrgui.exe“. Klickt anschließend auf „Zeitplan konfigurieren …“. Im neuen Dialog klickt auf „Datenträger auswählen …“. Entfernt dort das Häkchen bei den Partitionen, die auf der SSD liegen. Übernehmt die Einstellungen mit „OK“. Schließt das Defragmentier-Tool wieder.
4. Prefetch abschalten
Prefetch lädt Teile von Programmdateien in den RAM. Bei klassischen Festplatten bewirkt das eine Beschleunigung, da sie vergleichsweise langsam arbeiten. Bei SSDs hingegen bringt diese Technik keine Vorteile. Prefetch kann daher getrost deaktiviert werden.
Öffnet den Registry-Editor mit [Windows R] und regedit. Navigiert zum Schlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\PrefetchParameters“. In der rechten Fensterhälfte erscheinen nun die Parameter. Klickt nacheinander doppelt auf „EnablePrefetcher“ und „EnableSuperfetch“ und ändert den Wert jeweils auf 0.
5. Readyboost deaktivieren
Readyboost beschleunigt den Boot-Vorgang von Windows 7. Die Funktion analysiert dazu die Boot-Vorgänge und lädt häufig benötigte Daten in den RAM — auch wenn sie momentan noch nicht benötigt werden. Bei einer SSD bringt diese Funktion keinen spürbaren Vorteil, da die SSD die Daten mit bis zu 500 MByte/s liest. — sie kann daher deaktiviert werden.
Startet dazu die Systemsteuerung. Klickt auf „System und Sicherheit, Verwaltung“ und anschließend auf „Leistungsüberwachung“. Klappt in der linken Fensterhälfte die Option „Sammlungssätze“ auf und markiert den Punkt „Startereignis-Ablaufverfolgungssitzungen“. In der rechten Fensterhälfte erscheinen daraufhin die zugeordneten Optionen. Klickt doppelt auf „ReadyBoost“. Wechselt auf den Reiter „Ablaufverfolgungssitzung“ und entfernt das Häkchen bei „Aktiviert“. Übernehmt die Einstellungen mit „OK“. Nach dem nächsten Start von Windows ist Readyboost nicht mehr aktiv.
6. Superfetch deaktivieren
Superfetch deaktivieren: Für den Betrieb einer SSD unterbindet bei „Starttyp“ den Windows-Dienst „Superfetch“. Ihr vermeidet dadurch Schreibzugriffe auf die Flashzellen der SSD.
Auch Superfetch ist eine Technik, die die Leistung einer mechanischen Festplatte unter Windows 7 beschleunigt. Dazu läuft der Superfetch-Dienst im Hintergrund und lädt häufig benötigte Inhalte in den Arbeitsspeicher — dadurch lassen sich etwa Programmstarts beschleunigen.
Ähnlich wie Readyboost bringt auch Superfetch bei SSDs keine nennenswerten Geschwindigkeitsvorteile. Es kann ebenfalls deaktiviert werden.
Startet dazu die Diensteverwaltung von Windows mit [Windows R] und dem Befehl „services.msc“. Sucht in der Dienste-Liste nach „Superfetch“ und öffnet die Konfiguration des Dienstes per Doppelklick. Aktiviert den Reiter „Allgemein“ und klappt das Dropdown-Menü neben „Starttyp“ auf. Wählt „Deaktiviert“. Klickt anschließend auf „Beenden“, damit der Dienst angehalten wird. Übernehmt zum Schluss die Einstellungen mit „OK“.
7. Autostart optimieren
Autostart entrümpeln: Der Autostart sollte auch beim Betrieb einer SSD nur die Programme starten, die wirklich benötigt werden — etwa den Virenscanner oder die Firewall.
Wenn ihr viel Software installiert habt, die bei jedem Windows-Start mit geladen wird, dann verzögert das den Startvorgang erheblich — auch bei einer SSD. Entrümpelt daher den Autostart
von Windows.
Öffnet dazu das Systemkonfigurationsprogramm mit [Windows R] und dem Befehl „msconfig“. Wechselt auf den Reiter „Systemstart“. Entfernt hier bei allen Programmen, die ihr nicht benötigt, die Häkchen. In der Regel sind das alle Programme bis auf den Virenscanner oder diverse Verwaltungs-Tools etwa für das NAS. Übernehmt zum Schluss die Einstellungen mit „OK“ und führt einen Neustart durch.
Solltet ihr versehentlich ein Programm deaktiviert haben, dass ihr doch benötigen, startet das Systemkonfigurationsprogramm erneut und aktivieren das Häkchen vor dem Programm wieder. Nach einem Neustart startet das Programm wieder automatisch.
8. Boot-Time-Defragmentierung kontrollieren
Die Boot-Time-Defragmentierung sortiert die für den Systemstart relevanten Dateien und platziert sie optimal auf dem Datenträger.
Zwei Gründe sprechen dafür, die Boot-Time-Defragmentierung beim Betrieb mit einer SSD zu deaktivieren. Erstens hat eine SSD sehr geringe Zugriffszeiten und über den gesamten Speicherplatz hinweg eine gleiche Schreib- und Leseleistung, daher spielt es keine Rolle, wo die Dateien liegen. Zweitens gilt das Gleiche wie bei der Defragmentierung: Der Kontroller verteilt die Daten gleichmäßig, um eine optimale Lebensdauer der Speicherzellen zu erreichen. Eine Defragmentierung durch Windows würde zusätzliche Schreibvorgänge verursachen, die die Lebensdauer der Speicherzellen senken. Deaktiviert daher die Boot-Time-Defragmentierung — sie ist nur bei magnetischen Festplatten sinnvoll.
Startet den Registry-Editor mit [Windows R] und „regedit“. Navigiert zum Schlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Dfrg\BootOptimizeFunction“. Sucht in der rechten Fensterhälfte den Schlüssel „Enable“. Wenn er nicht vorhanden ist, ist alles in Ordnung. Ist er jedoch vorhanden, sollte der Wert des Schlüssels „N“ lauten. Andernfalls korrigiert den Wert.
9. Auslagerungsdatei verkleinern
Windows nutzt eine Auslagerungsdatei, unabhängig davon, wie viel Arbeitsspeicher im PC eingebaut ist. Laut Microsoft ist eine Auslagerungsdatei perfekt auf einer SSD aufgehoben, da hier nur kleine Schreibzugriffe oder große Lesezugriffe erfolgen.
Problematisch ist jedoch die Menge an Speicherplatz, den die Auslagerungsdatei belegt — er beträgt maximal das 1,5-fache des Arbeitsspeichers. Bei einem System mit 8 GByte RAM sind das 12 GByte. So groß muss eine Auslagerungsdatei aber gar nicht sein: Bei PCs ab 4 GByte Arbeitsspeicher reicht bereits eine Auslagerungsdatei mit einer festen Größe von 1 GByte.
Ruft die Basisinformationen über den Computer mit [Windows Pause] auf. Klickt links oben auf „Erweiterte Systemeinstellungen“. Wechselt auf das Register „Erweitert“ und klickt in der Rubrik „Leistung“ auf die Schaltfläche „Einstellungen …“. Aktiviert das Register „Erweitert“ und klickt auf den Button „Ändern …“.
Entfernt nun das Häkchen vor „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten“. Aktiviert die Option „Benutzerdefinierte Größe“ und tragt bei „Anfangsgröße (MB)“ und „Maximale Größe (MB)“ jeweils den Wert 1000 für 1 GByte ein. Bestätigt die Änderungen mit „Festlegen, OK“. Start anschließend den PC neu, damit die Einstellungen aktiviert werden.
Es geht hier also nur um die Platzbelegung auf der SSD. Ihr könnt die Einstellungen für die Auslagerungsdatei bei einer ausreichend großen Platte auch so belassen wie von Win eingestellt.
10. Indexdienst abschalten
Nutzloser Indexdienst: Vermeidet unnötige Schreibzugriffe, indem ihr den Index-Dienst für die SSD abschalten.
Die Laufwerkindizierung optimiert den Zugriff auf die Dateien der Festplatte. In der Praxis profitieren ihr davon, dass die Dateien schneller gefunden werden.
Da SSDs aber sehr kurze Zugriffszeiten haben, ist die Laufwerkindizierung überflüssig. Die Laufwerkindizierung bremst SSDs sogar aus, denn sie sorgt für unnötige Schreibzugriffe. Deaktiviert sie deshalb.
Öffnet den Windows Explorer. Klickt mit der rechten Maustaste auf die SSD und wählt „Eigenschaften“. Aktiviert das Register „Allgemein“. Entfernt das Häkchen bei „Zulassen, dass für Dateien auf diesem Laufwerk Inhalte zu Dateieigenschaften indiziert werden“.
Ein neues Fenster erscheint. Aktiviert dort „Änderungen für Laufwerk X:\, Unterordner und Dateien übernehmen“ — wobei X für den Laufwerkbuchstaben der SSD steht. Bestätigt mit „OK“. Unter Umständen erhaltet ihr jetzt die Fehlermeldung, dass für einige Dateien die Änderung nicht übernommen werden kann. Diese Meldungen kann man jedoch ignorieren. Bestätigt sie mit „Alle ignorieren“.Der Vorgang dauert in der Regel eine ganze Weile.
11. Ruhezustand deaktivieren
Der Ruhezustand verkürzt die Zeit deutlich, die Windows für den Boot-Vorgang von einer klassischen Festplatte benötigt, da nur die Systemkonfiguration aus einer Datei eingelesen werden muss.
Bei der deutlich höheren Geschwindigkeit, die ein Solid-State-Laufwerk an den Tag legt, ist der Geschwindigkeitsvorteil durch den Ruhezustand jedoch nicht relevant, da Windows von SSD — auch wenn es heruntergefahren war — sehr schnell startet.
Im Gegenteil kostet der Ruhezustand bei SSDs unnötig Speicherplatz. Denn Windows legt bei aktiviertem Ruhezustand eine Datei an, die so groß ist wie der eingebaute Arbeitsspeicher. Bei einem System mit 8 GByte würde Windows also standardmäßig 8 GByte für den Ruhezustand reservieren. Bei vergleichsweise kleinen SSDs ist das eine ganze Menge verschenkter Platz.
Schaltet daher den Ruhezustand aus. Das erledigt ihr über die Kommandozeile. Öffnet die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten:
Ruft „Start, Alle Programme, Zubehör“ auf. Klickt dann mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und wählt den Eintrag „Als Administrator ausführen“. Das Kommando „powercfg -h off“ deaktiviert den Ruhezustand.
Das Kommando „powercfg -h on“ aktiviert den Ruhezustand wieder.
Auch hier geht es wie bei der Auslagerungsdatei nur um die Speicherplatzbelegung auf der SSD. Der Ruhezustand dient ja in erster Linie nicht dem Schnellstart des Systems sondern das alle geöffneten Einstellungen und Programme nach einem Neustart sofort wieder zur Verfügung stehen.
Wer also eine ausreichend große SSD besitzt, kann den Ruhezustand auch aktiviert lassen.
12. Energieoptionen anpassen
Während der Arbeitspausen des Anwenders leert der Kontroller einer SSD die Flashzellen mit dem TRIM-Befehl. Windows ist jedoch so konfiguriert, dass es Festplatten nach einer gewissen Zeit ausschaltet.
Der Kontroller der SSD hat deshalb nicht genügend Zeit, den TRIM-Befehl vollständig auszuführen und die Schreibleistung maximal zu erhöhen. Passt daher das Energieschema so an, dass der Kontroller der SSD den TRIM-Befehl möglichst effizient einsetzen kann.
Wählt dazu in der Systemsteuerung „System und Sicherheit, Energieoptionen“. Klickt neben dem aktuell aktivierten Energiesparplan auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“ und anschließend auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern“. Wählt im neuen Fenster unter „Festplatte, Festplatte ausschalten nach, Einstellung (Minuten)“ „0“ Minuten oder „Nie“. Windows schaltet fortan die SSD nicht mehr ab.
13.Haltbarkeit und Lebensdauer einer SSD
Noch zum Abschluss etwas über die Haltbarkeit und die Lebensdauer der Flashspeicher, auch im Hinblick auf eingeschaltete Auslagerungsdatei und Ruhezustand.
Die Wear-Leveling-Algorithmen der SSD-Firmware sorgen dafür, dass die NAND-Flash-Zellen die übliche PC-Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überstehen. Eine typische Herstellerspezifikation für gängige SSDs, die zum Einsatz in Desktop-PCs und Notebooks gedacht sind, lautet etwa, dass sie sich mindestens mit 35 TByte an Daten beschreiben lassen (35 Terabytes Written/TBW). Eine solche SSD würde also rund fünf Jahre lang täglich 20 GByte verkraften. Mehrere Experimente legen den Schluss nahe, dass die meisten SSDs noch deutlich mehr vertragen als vom Hersteller spezifiziert. Im Normalfall schreiben normal genutzte PCs zudem deutlich weniger als 20 GByte an Daten pro Tag.
Den meisten SSD`s liegt eine Optimierungs und Verwaltungssoftware für die SSD bei, doch Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Auf das die SSD optimal und lange laufen möge.
So, das war`s von meiner Seite aus. Ich hoffe ihr könnt damit was anfangen.
Falck